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Iliou melathron

Blog von Christian Gries / ISSN 2197-7747

Erfolgreiche Tweetups

Erfolgreiche Tweetups

zwitschernDer Tweetup boomt. Immer mehr Veranstaltungen an immer mehr Orten und immer mehr Berichte darüber in den Medien (z.B. hier und hier). Das ist wunderbar. Zudem macht der Erfolg deutlich, dass diese neue Format funktioniert und immer deutlicher sein Publikum findet.
Beim direkten Besuch oder externen Mitlesen verschiedener Veranstaltungen fällt mir Einiges auf, was womöglich verbessert oder genauer beachtet werden sollte. Das möchte ich hier noch einmal kurz zusammenfassen. Schließlich sollte man sich mit den richtigen Erwartungen und Vorbereitungen auf ein solches Event einlassen und in der Umsetzung eine möglichst hohe Qualität erreichen. Klar, – es ist immer auch eine Möglichkeit sich als Veranstalter mehr oder weniger unvorbereitet in den Event „fallen“ zu lassen oder die Vorbereitungen auf die Kommunikation von Ort, Datum und Uhrzeit zu reduzieren. Dann darf man sich aber nicht wundern, wenn kaum Twitterer erscheinen und auch die Anzahl der externen Teilnehmer und Tweets überschaubar bleibt. Ich habe schon verschiedentlich darüber geschrieben (z.B. hier und hier), – will nun aber noch ein paar Anmerkungen machen:


1. Transparenz

Seien sie sich als Veranstalter eines Tweetups darüber klar, dass ein gut Teil Ihrer Teilnehmer beim Live-Event nicht leibhaftig vor Ihnen steht, – aber trotzdem gerne wüsste, wer sie sind und was sie gerade machen. Das digitale Publikum ist dankbar, wenn sie den Spaziergang durch Ihr Haus etwas transparent machen und kommentieren. Transparenz bedeutet aber auch Nachhaltigkeit. Der Tweetup wird idealerweise im Nachhinein noch dokumentiert und ausgewertet. Fotosammlungen, Berichte von und über Teilnehmer bzw. Reichweite und vor allem die nachträgliche Dokumentation einer Auswahl der Tweets (z.B. über Tools wie Storify) machen den Tweetup auch längerfristig greifbar.


2. Leader in der Gruppe

Es ist durchaus sinnvoll und wünschenswert als Veranstalter einen „Leader“ oder „Moderator“ in den Tweetup  zu schicken, der mit eigenen Tweets die Veranstaltung eröffnet, koordiniert und führt. Gerade in der Kommunikation mit den externen Teilnehmern sollte er die wichtigsten Rahmendaten des Events kommunizieren. Er sollte deutlich machen, wann der Event beginnt und endet, ob die Gruppe sich bewegt und welche Themen gerade besprochen werden. Er kann Diskussionen anstoßen und Themen platzieren.  Der Leader kann mit einem eigenen Account oder dem Account der Institution twittern, sollte aber auf Fragen, Bitten oder Kommentare des Publikums (des lokalen wie des digitalen) reagieren. Idealerweise gibt er sich vor dem Tweetup (auch via Posting) zu erkennen und macht deutlich, dass er gerne Fragen beantwortet, Themen nachgeht oder kleine Aufträge erledigt (wie z.B. das Foto eines bestimmten Exponats zu twittern).


3. Vorbereitete Tweets

Idealerweise bereitet der Veranstalter über seinen „Leader“ ein paar Tweets vor und schießt diese dann während der Veranstaltung in die Timeline. Das entlastet und entspannt. Zudem kann man sich dann während des Tweetups auf Live-eindrücke und -Kommentare konzentrieren. Vorbereitete Tweets können sich mit den Rahmendaten des Events beschäftigen (Start, Höhepunkt, Ende), das Führungspersonal vorstellen und den Link zum Museum bzw. der besuchten Ausstellung beinhalten. Sinnvoll finde ich immer auch Links auf vertiefende Informationen zum Thema wie lesenswerte Presseberichte, Videos oder sogar Literaturhinweise.


4. Reichweite und Community aufbauen oder „leihen“

Auch für einen Tweetup will eine eigene Community aufgebaut oder aktiviert werden. „Mal eben so aus der Hüfte“ funktioniert nicht. Teilnehmer und Publikum wollen aktiviert und umworben werden. Das ist ggf. ein Prozess, der langsam und mit Bedacht gesteuert werden sollte. Wer im digitalen Raum bereits ein Publikum hat (vor allem bei Twitter und Facebook) und dieses für seine Aktionen aktivieren kann, hat eine günstige Ausgangslage. Da der Tweetup aber auch ein lokales Live-Format ist, muss die Ansprache auch dem lokalen Publikum gelten. Das aktiviert man dann sinnvollerweise über alle Wege (klassische Pressearbeit), nicht nur digital.
Eine Community leihen? Geht auch. Dann sucht man sich für die Veranstaltung einen professionellen Partner, wie die Kulturkonsorten oder KultUp, und nutzt deren bestens gepflegte und entwickelte Communities für die eigene Veranstaltungen. Bringt jede Menge sinnvolle Impulse und Mehrwert, keine Frage 😉
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Franz von Stuck: Die Sünde, (Museum Villa Stuck, München)
Franz von Stuck: Die Sünde, (Museum Villa Stuck, München)

Der nächste Tweetup der Kulturkonsorten: Samstag, 23.02.2013 im Museum Villa Stuck. Wir feiern den 150. Geburtstag von Franz von Stuck mit dem Museum und vor dem Altar der „Sünde“. Hashtag: #kukon

5 comments

  1. Wichtige Gedanken! So naheliegend.

  2. Gute Übersicht. Möchte zudem noch anmerken, dass die Veranstaltungen gegebenenfalls immer einen eigenen #hastag erhalten, um bleiben zu können. Gegebenenfalls auch an das Projekt oder Stück gelehnt. Beispiel Heilbronn: Zu #kultup auch #minsk. Das Kultup als Event, der weitere Hashtag für die Inszenierung. Die Sammel #Hashtags können sich zu schnell überlagern.

  3. Sollte nicht jeweils ein Hashtag ausreichen? Alles andere führt nur zu mehr Konfusion – und weniger Zeichen pro Tweet.
    Bisher war der zeitliche Abstand zwischen den Tweetups jedenfalls ausreichend für eine Trennung und Archivierung.

  4. Ich kann die Argumentation von cdv! zwar verstehen, würde aber QWoo Recht geben. Zu viele konkurrierende Hashtags führen eher in die Verwirrung als zur Präszision. Den beim #kultUP genutzten zweiten Tag #minsk verstehe ich, als Name der betwitterten Oper, auch eher deskriptiv. Problematisch und inflationär wäre es aber wohl, wenn alle Tweetups nur mit #tweetup gekennzeichnet wären. Über #kukon, #kultUp, #museup etc. sind die Events ganz gut zu unterscheiden.

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