89plus ist ein langfristig konzipiertes, internationales Forschungsprojekt, das von Simon Castets (Jahrgang 1984) und Hans Ulrich Obrist (Jahrgang 1968) cokuratiert wird. Im Zentrum steht eine digitale Plattform, die von den beiden Kuratoren betreut und von vielen „digital participants“ getragen wird.
Die Generationen nach 1989
Die Plattform versteht sich als Versuch, die künstlerisch aktive und 1989 oder danach geborene Generation über eine Website, sowie flankierende Diskussionen, Publikationen und Ausstellungen zu dokumentieren. Dabei geht es nicht um die Interpretation oder Analyse künstlerischer Entwicklungen oder Trends, sondern um die Idee, Menschen zueinander zu bringen, deren Stimmern „gerade erst laut werden“, die aber in der Altersstruktur beinahe die Hälfte der Menschheit ausmachen. Und weil es bei einer solchen globalen Perspektive nicht nur sinnvoll, sondern beinahe der einzige nutzbare Weg ist, spielt das Digitale hierbei eine wesentliche Rolle: auf der (kuratierten) Plattform 89plus.com können sich die Künstler darstellen und in einem „Clubhouse“ ihre Werke zeigen oder digitalen Profile und Projekte verlinken.
1989 – ein Wende- und Schlüsseljahr
Das Jahr 1989 markiert für die Initiatoren dabei in mehrerer Hinsicht ein Schlüsseljahr. Es bedeutet nicht den Fall der Mauer und den Auftakt der Zeit nach dem „Kalten Krieg“, es steht auch für die „Erfindung“ des Word Wide Web durch Tim Berners-Lee und der GPS-Systeme.
Das Projekt 89plus versucht nun wohl die Gleichzeitigkeit dieser Ereignisse als Generationenkennzeichen zu verstehen und über die Sprache der Protagonisten zu dokumentieren. Dabei bezieht sich Obrist auch auf die legendäre Ausstellung „Magiciens de la terre“ im Jahr 1989, bei der der Kurator Jean-Hubert Martin (Jahrgang 1944) im Centre Pompidou im Rahmen eines Universalkonzepts hundert Künstler aus der ganzen Welt miteinander konfrontierte. Die Ausstellung in Paris dokumentierte eine Fülle unvereinbarer („neokolonialer“) Standpunkte und wird bis heute kontrovers diskutiert. Für die zeitgenössische Kunst der neunziger Jahre blieb sie gleichwohl wegweisend. Auch die Künstler der Plattform 89plus kommen aus der ganzen Welt, – aus Europa, Amerika, Afrika und Asien. Und sie sind alle nach 1989 geboren. Eines aber haben sie alle gemeinsam: sie sind irgendwie mit dem Internet aufgewachsen und betonen dessen Relevanz und Wertigkeit: „They may have the money, but we have the tools of technology„. Als junge Kreative haben sie zwar wohl oft kein Atelier und wurden womöglich auch noch nie auf einer Ausstellung gezeigt, haben aber doch der Welt über das Netz eine Botschaft zu vermitteln: „Hier bin ich, und das ist mein Weg“.
Open call
Derzeit schreibt 89plus einen „Open Call“ für Künstler, Schriftsteller, Architekten, Filmemacher, Musiker, Designer und Wissenschaftler aus. Dabei gibt es nur eine Grundregel: man muß nach 1989 geboren sein. Alle Informationen: http://89plus.com/submit/ oder via e-flux.
89plus auf Facebook: http://www.facebook.com/89plus?fref=ts
89plus auf instagram: http://instagram.com/89plus
Hashtag: #89plus
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