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Blog von Christian Gries / ISSN 2197-7747

Operncamp in Heidenheim am 9. Juni 2012

Operncamp in Heidenheim am 9. Juni 2012

operncamp
operncamp am 9. Juni 2012

Kultur 2.0: Immer mehr Opernhäuser, Festspielorganisationen und Orchester entdecken die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation im Social Web. Auf Blogs, via Twitter, Facebook oder YouTube werden neue Wege in der Informationsvermittlung gesucht oder der Dialog mit dem Publikum eröffnet. Nicht alle agieren dabei so glücklich und erfolgreich wie die Bayerische Staatsoper in München oder das PODIUM Festival in Esslingen. Zuweilen folgt der ersten Aufbruchseuphorie die Erkenntnis, dass es gar nicht so leicht ist, die eigenen Nutzergruppen auch digital zu beglücken oder den Kulturbetrieb vom Feuileton in die Timeline zu hiefen. Zeit also, den entsprechenden Fragen und Problemen auf den Grund zu gehen.
Das erste Operncamp in Deutschland
In  Heidenheim findet am Samstag, 9. Juni 2012, das erste Operncamp Deutschlands statt. Veranstaltet von Christian de Vries und begleitet von der opernwerkstatt, mit Unterstützung der Heidenheimer Opernfestspiele.
Ein Barcamp ist eine „Unkonferenz“
Als Barcamp richtet sich die Veranstaltung an jene Menschen, die mit Kultur, Oper, Musical oder Konzert im Social Web Berührung haben und/oder verstehen wollen, welche Möglichkeiten der digitale Raum hier bietet. Dabei ist es unerheblich, ob der jeweilige Akteur professionell arbeitet oder sich als Anfänger und Laie dem Thema stellt. Als Format hat man sich bei der Veranstaltung für ein „Barcamp“ entschieden. Das mag für manche ungewöhnlich sein: tatsächlich ist auf der Website zum Camp unter dem Punkt „Programm“ kaum etwas zu finden. Stimmt nicht! Neben Begrüßung, Keynote und Besichtigung stehen da zwei wesentliche Punkte:
Sessionplanung und Sessions
Als sog. „Unkonferenz“ bietet das barcamp traditionell einen besonders unkomplizierten (und daher auch kreativen) Rahmen zur gemeinsamen Diskussion und Inspiration. Die Teilnehmer bringen Themen, Fragen oder Anregungen mit und stellen diese auch erst bei der „Sessionplanung“ dem Publikum vor. Das Publikum votiert über die Vorschläge und so erabeitet sich sehr zügig ein Ablauf- und Themenplan. In München hatten wir in wenigen Minuten ca. 20 Themen (mit einer vagen Vortragsdauer von 20-35 Minuten), darunter offene Diskussionsrunden, Gespräche aus dem Stegreif, aber auch fertige und vollendete Präsentationen (mit Powerpoint). Wer also einen genormten und verbindlichen Stundenplan vermisst, sollte sich klar werden, dass er hier wirklich die Möglichkeit hat, eine Frage zu stellen und in der Runde (mit Experten, erfahreneren Anwendern oder Laien) zu diskutieren. Partizipation und Transparenz nennt man das.
Die Keynote zum Camp kommt von Axel Kopp, der sich als wortgewandter und profunder Kenner, aber auch als kritischer Denker, der Kulturszene (insebsonderes über seinen Blog) einen Namen gemacht hat. Mit Sicherheit ist von ihm eine pointierte Anmerkung zu erwarten, die sich mit der Hoch- und Flachkultur bzw. den digitalen und/oder analogen Facetten der Oper auseinander setzt.
Auf unserer Aufbruch-Tagung in München hat Christop Deeg ein kurzes Video mit dem Veranstalter des operncamps, Christian de Vries, gedreht, das ein paar weitere Fragen beantwortet:

Kontakt und Buchung:
Blog: http://www.operncamp.de/
Facebook: http://www.facebook.com/Operncamp
Mixxt Community: http://operncamp.mixxt.de
Weitere Informationen:
http://www.twittwoch.de/praxisbeispiel-opernfestspiele-mit-social-media-begleitung/

5 comments

  1. (nur eine Kleinigkeit, er heißt de Vries, da hat sich vermutlich ein Tippfehler eingeschlichen)
    Finde den Artikel ansonsten sehr gut, mit einer passenden Erklärung, warum da „so wenig Programm“ steht. Besser hätte man es nicht machen können. Und dass es vielleicht nötig war, entgeht einem im Eifer der Planung eventuell mal… Also: Danke! 😉

    1. cogries says:

      Danke, haben den Tippfehler korrigiert. Wir haben im Vorfeld des stARTcamps in München die Frage nach dem „Warum kein fertiges Programm in der Ankündigung“ so oft beantwortet, dass ich es für hilfreich hielt, dazu etwas zu schreiben. Das Format „Barcamp“ ist, nach unserer Erfahrung, zumindest in Kulturkreisen noch nicht wirklich bekannt. Und es wäre ja schade, wenn hier Mißtrauen oder Unkenntnis ein mögliches Interesse überlagern. Wünsche Euch eine lebhafte Beteiligung und einen vollen Erfolg! Und nochmal als Info an die Interessenten: in München waren die vielen Teilnehmer danach nicht nur bestens informiert, sondern auch hellauf begeistert. Also traut Euch und macht mit!

  2. Aktueller Hinweis (03.06.12) von der Website des Operncamps:
    „(…) Nachdem nicht genügend Tickets verkauft wurden, haben wir uns in den letzten Tagen sehr intensiv mit den Ursachen befasst. Wir haben viele Dinge gefunden, die wir noch verbessern müssen, haben uns aber auch dazu entschlossen, das operncamp nunmehr in den Herbst zu verschieben.
    Derzeit suchen wir sehr aktiv nach einem neuen Datum, gegebenenfalls auch nach einer neuen Location.
    Hierbei seid nun auch ihr gefragt: Macht uns gute Vorschläge, wann und wo das operncamp Ende Oktober oder im November stattfinden kann. Prima wäre ein Ort, der auch etwas mit dem Thema zu tun hat.
    Diejenigen, die sich angemeldet haben, werden in den nächsten Tagen ihr Geld zurück bekommen.
    Und so bald der neue Termin feststeht, werden wir uns fleißig melden. Für die prächtige Unterstützung auf twitter und facebook bedanken wir uns jetzt schon sehr herzlich. Und freuen uns, euch dann im Herbst zu treffen. (…)“
    Quelle: http://www.operncamp.de/verschiebung/

  3. Altueller Hinweis (29.06.12) von der Website des Operncamps: „(…) Neuer Versuch, neues Glück, alles neu: Es gibt einen neuen Termin für das operncamp, das ja eigentlich im Juni in Heidenheim stattfinden sollte. Jetzt haben wir ein Zeitfenster und einen neuen Veranstaltungsort gefunden, von denen wir hoffen, dass sie passen:
    Freitag / Samstag 12./13. Oktober 2012
    München, Bayerische Staatsoper
    (…)“
    Quelle: http://www.operncamp.de/und-noch-ein-mal-save-the-date/

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